Mittlerweile freue ich mich schon richtig auf die Besuche der zwei und kann es kaum erwarten bis es wieder soweit ist.
Nun kommt der mir bekannte Zweibeiner Matthias ganz allein, außerhalb der Besuchszeit, unterhält sich kurz mit meinem Betreuer, der mich holt und mir das tolle Geschirr anlegt und mich an ihn weiterreicht.
Juhuu, Gassigehzeit..
Aber dann, etwas ist anders, jetzt geht er mit mir nur bis zu seinem Auto und ich soll da rein.
Was hat er vor? Soll ich das tun?
Ach, bisher waren die zwei so gut zu mir, dann will ich mal, auch wenn die Erfahrungen diesbezüglich nicht die Besten waren. Irgendwas erzählt er mir von „Probewohnen“. Bekomme ich etwa einen neuen Auslauf?
Ich will ja was erleben, also lass ich mich drauf ein…
Ok, Auto mitfahren ist eher langweilig, man sieht nix, es schaukelt und man wird hin und her geschüttelt. Aber die Fahrt dauert nicht allzu lange. Dann darf ich wieder raus.
Wo bin ich hier? Zum einen riecht es bekannt nach den beiden mir bekannten Gassigehern, anderseits riecht alles so neu. Ich hab keinen Plan, muß erstmal schnüffeln was die Nase hergibt.
Dann begrüßt mich noch ein Zweibeiner ganz lieb und man geht mit mir in ein Haus. Wer jetzt aufgeregter ist von allen Anwesenden läßt sich wohl schwer ausmachen, ich jedenfalls muß alles erschnüffeln.
So treffe ich auch nach kurzem auf andere Vierbeiner.. Katzen! .. und bevor es mir klar wird hab ich auch schon von einer mit der Tatze eine gelangt bekommen. Ok, da halt ich dann mal besser Abstand!
Noch ein Zimmer.. oh.. und ich darf auch da hinein. Ist das gemütlich. Und weitere Vierbeiner, was sind das? „Meerschweinchen“ sagt man mir. Flink sind sie, interessieren mich aber weniger. Man läßt mir Zeit und Freiraum, alles zu erkunden. Und das tu ich auch.
Später setzt sich die Erkundungstour im Freien fort. Wow ist das toll.. warum zeigt man mir das alles?
Schön langsam bin ich müde von den ungewohnten Anstrengungen und sicher auch wegen der Aufregung. Fahren die mich jetzt zurück?
Nein, ich bekomme Futter, und statt auf Fliesen darf ich mit ins Wohnzimmer. Da sogar mit zu den beiden direkt auf die Couch. Normal bin ich um diese Zeit schon längst allein und jetzt ist immer noch jemand bei mir. Ach fühlt sich das unglaublich toll an. Träum ich etwa?
Trotz Müdigkeit kann ich die beiden nicht aus den Augen lassen und muß unentwegt hinschauen.
Ich werd immer länger und mir fallen die Augen zu. Und als ich zu einer späten kurzen Abschluß-Gassi-Runde geweckt werde, kann ich es immer noch nicht glauben, es ist kein Traum.
Zu guter Letzt bekomme noch einen weichen Decken-Platz zugewiesen, den ich dankend annehme. Ich fall um vor Müdigkeit… das also ist „Probewohnen“…